ENDLICH WIEDER TÜRKEI 26.07.2019 --- Aspendos

Heute (sehr heiß mit 37 Grad) steht Aspendos auf dem Programm. Nach dem Frühstück (lecker wie jeden Tag) brechen Spatzi und ich nach Aspendos auf. Nur 20 km von Belek entfernt, befindet sich diese antike Stadt am Fuße des Taurosgebirge.


Hinter der Ortschaft Belkis beginnt die Ruinenstadt mit einer alten Brücke, die sich über den in antiken Zeiten Eurymedon genannten Fluß spannt. Der heutige Köprücay versandete im Laufe der Jahrhunderte seiner Schiffbarkeit und damit sank auch zusehends die Bedeutung der Stadt Aspendos. Die Seldschuken befestigten die Brücke im 13. Jahrhundert noch einmal, aber gegen die zunehmende Versandung des Flusses waren sie machtlos.

Heutzutage ist der Köprücay ein munter fließendes Flüßchen in einer landschaftlich reizvollen Umgebung.

Weiter geht mit dem Auto in Richtung des antiken Theaters, vorbei an den Thermenruinen und den Resten des Gymnasion, die beidseits der Straße liegen. Wir lassen sie heute unbeachtet, denn zu ihrer Besichtigung muss man feste Kleidung und ebensolches Schuhwerk tragen.

Etwa einen Kilometer weiter treffen wir auf einen großen Platz, der an einer Seite von dem imposanten römischen Theater mit Bühnenhaus begrenzt wird. Der Erhaltungszustand des Theaters ist phänomenal. Das Bühnenhaus ist komplett erhalten, wenn man von den Statuen absieht, die bei möglichen Erdbeben zerstört wurden oder Antikenräubern in die Hände fielen. Das Bühnenhaus wäre sicherlich nicht mehr so gut in Schuss, wäre es nicht von den Seldschuken im 13. Jahrhundert neu befestigt und als Karawanserei genutzt worden.

Auch die Cavea ist bis zur obersten Reihe samt dem Umgang erhalten. In dem Theater fanden ca 15.000 Menschen Platz. Obwohl ich das Theater jetzt zum vierten Mal besucht habe, bin ich immer noch von seiner Größe beeindruckt.

Danach geht es direkt weiter in die eigentliche Stadt. Ein schmaler Trampelpfad führt uns zuerst ins Stadion, was von der Größe her mit Perge vergleichbar ist, aber nicht annähernd so gut erhalten.

Der Trampelpfad führt uns weiter über eine original gepflasterte Straße steil den Berg hinauf durch das leider nur noch spärlich erhaltene südliche Haupttor der Stadt. Manche der Pflastersteine sind nicht mehr vorhanden und man kann darunter das antike Kanalisationssystem erkennen. Die Zuläufe aus den umliegenden Gebäuden treffen in diese unter der Hauptstraße verlaufenden Hauptabwasserkanalisation.

Der Steilpfad endet auf einem Plateau, auf dem sich die Repräsentativbauten der antiken Stadt befanden: Basilika, Bouleuterion, Exedra, Agora mit Markthallen, ein großer Tempel, Nymphäum. Eine Kolonnadenstraße wie in Perge fehlt- wohl auch aus Platzgründen. Perge lag in der Ebene zu Füßen eines Tafelberges, Aspendos ist auf einem Plateauberg errichtet worden. Um die Verwaltungsgebäude herum finden sich Ruinen von riesigen Ausmaßen. Vielleicht waren es Lagerhallen für das Salz (Aspendos war durch die Salzgewinnung und seine Pferdezucht zu einer der reichsten pamphylischen Städte aufgestiegen), Stallungen für Pferde oder aber auch einfach Wohngebäude reicher Bürger von Aspendos.

Überall im Boden lauern Zisternenlöcher. Manchmal abgedeckt, manchmal auch nicht.

Wir laufen weiter zum Wasserverteiler, in den das Wasser, das über die Aquädukte angeliefert wurde, gesammelt wurde. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die umliegende Ebene und natürlich auch auf die Aquädukte. Weiter geht es auf die Akropolis hinauf. Sie liegt noch etwas höher als die Verwaltungsgebäude. Bedauerlicherweise hat die Forschung hier noch kein Licht in die vielen zum Teil gigantisch großen Tempelruinen gebracht. Vielleicht kommt das noch...

Nach zwei Stunden ist der Rundgang beendet. Wir verlassen die Stadt wieder durch das Südtor. Ein letzter Gang führt uns hinauf auf einen Hügel, von dem wir einen schönen Blick auf die gesamte Theateranlage haben.

Wir verlassen die Ausgrabungsstätte und sind eine halbe Stunde später wieder im Hotel.

Das Theater vom Plateau aus gesehen

Basilika

Basilika von innen

Reste des römischen Aquädukts

Das südliche Haupttor

Gesicherte Zisterne

Haupstraße mir aufgedeckter Kanalisation

Stadion

Das Amphitheater

Bühnenhaus des Theater

Köprücay

Römisch-seldschukische Brücke
über den Köprücay (Eurymedon)

Kommentare

Beliebte Posts