ENDLICH WIEDER TÜRKEI 28.07.2019 --- Side, Alara Han und römische Aquädukte
Am heutigen Tag steht der antike Teil der Stadt Side auf dem Programm. wenn die Zeit es zulässt, fahren wir noch nach Alara zu einer alten Karawanserei und nach Oymapinar.
Eine der ältesten und bekannten Siedlungsformen in Side sind die Luwier, die der Stadt ihren Namen gaben: Side. Das bedeutet Granatapfel.
Nach den Luwiern kamen die Hethiter, die Perser, die Griechen, die Römer und schließlich die Byzantiner und Seldschuken, die aber keinen bedeutenden baulichen Einfluss auf die antike Stadt hatten. Der ist den Griechen und hauptsächlich den Römern zuzuschreiben.
Wir sind zum zweiten Mal in Side und konzentrieren uns heute auf das Theater und die benachbarten Bauwerke des Theaters. Genau dieses Areal war bei unserem letzten Besuch wegen Renovierung gesperrt.
Das Theater ist ein Highlight, weil es abgesehen vom Bühnenhaus perfekt erhalten ist. Man kann durch die inneren Tonnengewölbe laufen und sich die Grwölbekonstruktionen genau betrachten.
Nach eingehender Besichtigung laufen wir neben dem Theater durch eines der inneren Stadttore und kommen zum Wohngebiet der betuchten Bürger, die innerhalb von Side in kleinen Villen mit Innenhof und Wasserversorgung lebten. Manche hatten sogar sanitäre Einrichtungen und Badewanne. Hinter dem Theater und angrenzend an die Villen lag die riesige Agora mit einem Rundtempel für die Göttin Tyche. Von der Agora und den umliegenden Magazinen ist bis auf die platzmäßige Ausdehnung und den Tempel nicht mehr viel zu sehen. Hinter der Agora läuft wie in vielen römischen Städten die Hafenstraße entlang-noch gut gepflastert. Deutlich sind in den Steinen die Riefen der Fuhrwerke zu erkennen. Über die Hafenstraße fuhren die Karren die Geschäfte der Kolonnadenstraße von ihrer rückwärtigen Seite an. Wir gehen die Hafenstraße in Richtung Hafen weiter und passieren das zweigeschossige Krankenhaus, das sich immer noch weithin sichtbar über die Umgebung erhebt. Der Hafen ist mittlerweile versandet, ein Problem, mit dem auch die Römer schon zu kämpfen hatten und was schließlich zur Aufgabe vieler römischer Hafenstädte führte. Die einstigen Bootsanlegestellen liegen jetzt im trockenen Gebiet und sind mit Bäumen und Büschen zugewachsen. Dafür kann man erkennen, dass sie aus gegossenen Zementblöcken hergestellt worden waren, die unter Wasser nur langsam aushärten und Salzwasser besonders gut widerstehen können. Nach eingehender Betrachtung und vielen Fotos verlassen wir das Hafengelände über den antiken Ausgang und kommen an der Rückseite des Theaters vorbei. Nur noch ein paar Meter und wir sind wieder am Auto und fahren zu unserem nächsten Ziel: der Karawanserei Alara-Han.
Sie liegt etwas östlich von Side oberhalb von Manavgat in dem kleinen Dorf Alara.
Es braucht nicht lange sie zu besichtigen. Sie ist gut erhalten, dient heutzutage in Teilen als kleines Theater und manche Räume sind zugestellt mit Obstkisten. Diese Karawanserei war eher klein, lag aber strategisch günstig an der Seidenstraße und hatte durch den Fluss Manavgat eine ständige Wasserversorgung.
Unser letztes Ziel liegt in den Bergen. Wir fahren hoch in das Taurusgebirge vorbei an den vielen Stauseen zum Wasserelektrizitätswerk Oymapinar. Eigentlich soll man dort einen schönen Blick auf den Stausee haben. De facto kann man am Stausee halten und von dort über die glatte Seefläche blicken. Aber ein "Von-oben-auf-den-Stauseeblick" gibt es nicht.
Dafür stehen an dem Wasser-E-Werk noch 44 Bögen des römischen Aquädukts, das Wasser aus den Bergen nach Side führte. Und die sind allemal einen Blick wert!
Danach geht es zurück zum Hotel. Wir genießen die Restsonne und kühlen uns im Pool ab. Das haben wir uns nach dieser heißen Tour verdient!
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