KAPPADOKIEN - Auf den Spuren der Aposteln
23.01.2013 Kappadokien pur
Heute ist ein schöner, anstrengender Tag, voll von Aktivitäten, so wie ich das liebe...
Um 6.15 Uhr in der Frühe kam von Mehmet Ali ein Anruf, dass die Ballonfahrt über Kappadokien heute morgen steigt und ich in 5 Minuten an der Rezeption sein soll. Ob ich das schaffe, will er wissen. Klar schaffe ich das!
Wir werden von dem Ballonteam abgeholt und zum Startplatz gefahren. Ein Heißluftballon neben dem anderen und eine Vielzahl geschäftiger Menschen, um diese Riesen in die Luft zu bekommen.
Unser Korb wird startklar gemacht
Unser Ballon wird startklar gemacht.
Der Einstieg beginnt schon sportlich, denn die Körbe sind 1.50 Meter hoch, der Abflug ist etwas ruckelig, aber dann entschwebt der Ballon der Erde und in nicht einer Minute sind wir in 600 Meter Höhe. Kurze Zeit später treiben wir in 1000 Meter Höhe! Was sich unter uns auftut, ist atemberaubend schön.
Verlassene Höhlenwohnungen
ebenso
Verlassene Kirche
Nach 1 Stunde landen wir wieder sehr sanft, und werden zu unserer Gruppe gefahren, die in Uchisar eine Höhlenkirche in schwindelerregender Höhe betrachtet. Alle diese Bauten sind möglich, weil Tuffstein unwahrscheinlich weich ist und sich gut bearbeiten lässt. Zudem ist diese Gegend reich an Obsidian, aus dem sich potente Werkzeug hergestellt wurde.
Der Eingang
Der Hauptraum
Die Seiten. Die Säulen sind nur aus dem Stein gehauen.
Ein Nebenraum
Anschließend wandern wir durch Uchisar, vorbei an dem 60 Meter hohen Burgfelsen, der äußerst imposant aussieht und bis oben in begehbar ist.
Nahe bei Uchisar liegt das Taubental, unser nächster Stopp. Tauben werden schon seit alters her in dieser Gegend kultiviert. Die Weinbauer brauchen ihren Dünger und verschließen die Taubeneingänge so weit, dass die Tauben problemlos ein und ausfliegen können, aber ihren Mist nicht hinaustragen können. Gleichzeitig dienen die Verschlüsse auch als Schutz gegen Raubtiere und -vögel.
Nicht sehr weit entfernt befindet sich das Mönchstal, so genannt, weil hier drei in Tuffstein gehauene Kirchen stehen. Leider ist an diesem Tag keine der Kirche begehbar. Hier kann man sehr gut sehen, wie die einzelnen Lavaausbrüche sich in verschiedenen Schichten abgelagert haben. Die Käppchen sind nicht etwa auf den Tuffstein von Menschen aufgesetzt worden, sondern die obersten Ablagerungen der jüngsten Vulkanausbrüche. Sie sind aus Basalt.
Ebenso interessant ist das Tal der versteinerten Soldaten; hier muss man seiner Phantasie freien Lauf lassen ...
Das Tal der versteinerten Soldaten von einer Anhöhe
Mutter und Kind
Unser Tag endet mit einem Besuch im Kulturzentrum von Avanos. Hier präsentierten uns Berufstänzer die überlieferten Tänze der Derwische. Ein sehr gemütlicher Ort mit Teppichen ausgelegt in einem sehr ruhigen Licht. Die Derwische waren alle weiß gekleidet und drehten sich minutenlang zu Lifemusik in ihren berühmten Kreisen. Sehr eindrucks- und würdevoll. Die Derwische bauten auf diese Weise eine direkte Verbindung zu Gott auf. In Trance, wie oft behauptet, durften sie allerdings dabei nicht geraten, sonst hätten sie sich nicht mehr drehen können und die Verbindung zu Gott wäre unterbrochen worden.
Der rote Turban im Vordergrund steht für Mevlana,
den Begründer des Ordens,
in dem die Derwische ausgebildet wurden
Nach dieser Vorstellung ging es zurück zum Hotel, noch etwas ausruhen und dann zum Abendessen.
Insgesamt war es ein schöner, wenngleich auch vollgepackter Tag.
Unser Reiseführer sagte am ersten Tag: "Ihr Urlaub fängt erst an, wenn Sie wieder zu Hause sind. dann verarbeiten Sie all das, was Sie hier erlebt haben."
Ich glaube, da hat er Recht!
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